Sie prägten das musikalische Geschehen...

Paul Steiner, Konzertsänger, Chor- und Kursleiter, Bürglen

Dirigent 1.1.2008 - 7.2.2012, geb. 1948

Nach der Ausbildung zum Primarlehrer bildet sich Paul Steiner musikalisch mit Sologesang (Tenor), am Klavier und als Chorleiter weiter. Diese 3 Gebiete werden zu seinem Beruf und er tritt das Drigentenamt beim MCG mit langjähriger breiter Erfahrung an.

Die Proben beginnen mit Körperschulung, Einsingen und Stimmbildung. Danach werden alle 4 Stimmen professionell, abwechslungsreich, mit guter Klavierbegleitung sowie vielseitiger Literatur gefördert und gefordert. Seine Musikstilrichtung liegt schwergewichtig im klassischen Bereich. Er stellt hohe Ansprüche an das Engagement und die Konzentration der Sänger. Die geselligen Anlässe des MCG begleitet er soweit möglich, allerdings ist das weniger die Umgebung, wo er gerne ein Lied anstimmt, weil die Bedingungen für die gesanglichen Darbietungen seinen Qualitätsansprüchen oft nicht genügen. Sein Credo: "Der Körper ist das Instrument. Alle Sänger im Chor sollen die Freude am Singen zeigen und vermitteln."

Gemeinsam konnten wir schöne Erfolge feiern: Konzert "fortefrisch", Sängerfest Hombrechtikon, Unterhaltung "Wo Mann singt" im Erlenhof, SG Kantonales in Marbach Rebstein, Konzert "heitersacral" in der Andreaskirche.
Nach vier Jahren trennen sich unsere Wege.

Hans Bögli, Musikschulleiter, Bischofszell

Dirigent 1997 - 2007, geb. 1938

Der Werdegang zum Musikdirektor von Hans Bögli ist wie sein Naturell sehr unkonventionell. Hans Bögli machte vorerst eine Lehre als Maschinenschlosser und schulte sich dann zum Flugzeugtechniker um. Jahrelang arbeitete er auf seinem Beruf in der Flugzeugindustrie. 1966 erfolgte eine erneute Umschulung zum Primarlehrer, dann ein berufbegleitendes Studium in Logopädie und Heilpädagogik. In dieser Zeit absolvierte er auch verschiedene kantonale und schweizerische, sowie internationale Dirigentenkurse für Laiendirigenten mit und ohne Orchester. 1991 schloss er erfolgreich sein Diplom ab in "Schulmusik" mit Schwerpunkt Gesang und Direktion an der Akademie in Luzern. Darauf folgte noch der Abschluss des Diploms für die Direktion von Blasorchestern.
Am Schluss wirkte er jahrelang als Musikschulleiter in der Musikschule zu Bischofszell. Während seiner ganzen Ausbildung dirigierte er zuerst den Männerchor Tägerwilen, dann die Berner Jodler Kreuzlingen, den Damenchor Bischofszell, den Musikverein Emmishofen-Kreuzlingen, sowie den Männerchor Harmonie Kreuzlingen und den gemischten Chor Tägerwilen. Seine beruflichen Qualifikationen brachten ihn schnell in die Musikkommission der Schweizerischen Chorvereinigung (SCV), sowie in das höchste Gremium der Musikalischen Schweiz, in den Schweizerischen Musikrat. Von 1996 war er auch Kantonaldirigent des Kt. Schaffhausen.
1997 übernimmt er mit vollem Elan den Männerchor Gossau. Seine Art zu unterrichten, mit viel Schwung und Tempo, kommt im Männerchor gut an und die Probenpräsenz steigt weiterhin. Hans Bögli ist nicht nur Dirigent, sondern gestaltet wesentlich das Vereinsleben mit seiner Präsenz. Jedes kleinere oder grössere Fest wird unter der Leitung von Hans Bögli musikalisch mit verschiedenen Chor- oder Sängergruppen bereichert. Gesungene Sketches, Verse, Potpourri aller Art, auf alles lässt sich Hans mit seinen Sängern ein und erzielt so hohe Akzeptanz. Er versucht, den Chorklang mit dem grossen Chor zu verbessern und legt viel Gewicht auf die korrekte, musikalische Aussprache. Daneben lässt er viel Musikgeschichte über die entsprechenden Probenstücke einfliessen. Seine bevorzugte Literatur sind Blues, Swing und Gesangsliteratur aus Osteuropa.

Im Rahmen des Kantonalen Gesangfestes "ChorOpen Gossau 2005" wird unter seiner Führung am Vortag ein "Jugend- Musikfestival" mit über 1000 Jugendlichen aus dem Kanton St. Gallen angeboten, welches grosse Begeisterung auslöst. Auch auf seine Initiative hin wird eine Männerchormesse zur Komposition in Auftrag gegeben. Die "Gossauer Männerchormesse" von Curdin Janett kann durch den MCG am "Kantonalen" in der Andreaskirche uraufgeführt werden.
Im Folgejahr 2006 wird ein à Capella Chor, der "4x4 Chor" gebildet, welchen er mit Leidenschaft führt.

Sein Schlusskonzert im Fürstenlandsaal über 150 Jahre Sängergeschichte und einem Russischen Konzertteil mit Balalaika wird für die Oeffentlichkeit und die Sänger zum Erlebnis. Da sein Nachfolger Paul Steiner bereits ein Jahr vor seinem Rücktritt feststeht, konnte der künftige Dirigent in die Konzertvorbereitung einbezogen und ein nahtloser Übergang gewährleistet werden.

Franz Feldmann, Lehrer, Weinfelden

Dirigent 1981 - 1996, geb. 1941

Ausbildung als Primarlehrer am Seminar Kreuzlingen. Weiterbildung zum Dirigenten bei Domkapellmeister Johannes Fuchs in St. Gallen und Willi Gohl in Winterthur. Chorleiterdiplom an der Musikakademie in Zürich. Dirigententätigkeit bei den Männerchören Bussnang und Weinfelden, ferner beim evangelischen Kirchenchor in Weinfelden.
Franz Feldmann hat mit seinem Amtsantritt gleich die schwere Bürde der Vorbereitung zur Jubiläumsfeier "125 Jahre Männerchor Gossau" übernehmen müssen. Die Uraufführung der Paul Huber Komposition "Wegrast" anlässlich des Jubiläumskonzertes am 3. Juli 1982 durfte einen ersten Höhepunkt in seiner Zusammenarbeit mit dem Männerchor Gossau bilden.
Franz bevorzugte die kirchliche und klassische Literatur, berücksichtigte aber auch moderne Gesänge und Rhythmen.

Donat Eigenmann, Musikdirektor, Uzwil

Dirigent 1960 - 1981, geb. 1933

Ausbildung zum Primarlehrer in Rorschach, Lehrer in Bazenheid. An der Musikakademie erwarb er die Diplome für Schul- und Chorgesang, Klavier und Orgel. Am 12. April 1960 wurde er als Nachfolger von Paul Forster zum Dirigenten des Männerchors Gossau gewählt. 1968 kam er als Musikdirektor nach Niederuzwil, leitet dort den Schulgesang an der Sekundarschule und die beiden Kirchenchöre Niederuzwil und Henau, später anstelle des letzteren den Kirchenchor Oberuzwil. Donat Eigenmann wagte sich mit dem Chor Gossau anfänglich an sehr neuzeitliche Kompositionen. Sie brachten nicht immer den erhofften Erfolg, sodass er später auch die bewährten klassischen Männerchorballaden eines Hegar und anderer mehr einstudierte. Eigentliche Höhepunkte bescherte seiner Dirigententätigkeit die Aufführung von Kompositionen des St. Galler Komponisten Professor Paul Huber, welcher für den Männerchor Gossau die Werke "Musik", uraufgeführt am Eidgenössischen in Zürich 1973 und "Wegspruch", Uraufführung am Kantonalen in Buchs zusammen mit dem Jugendchor und Bläserensemble, schuf. Das Jubiläumskonzert "20 Jahre Donat Eigenmann" im November 1980 war ein glanzvoller und gelungener Choranlass. Im Herbst 1981 trat Donat Eigenmann von seinem Dirigentenamt in Gossau zurück.

Paul Forster, Musikdirektor, Herisau

Dirigent 1945 -1960, geb. 1915

Ausbildung zum Primarlehrer im Seminar Kreuzlingen. Lehrer in Lommis und Ermatingen. Ausbildung an der Musikakademie in Zürich in Schul- und Chorgesang, Klavier und Kontrapunkt. Uebernahm mit 26 Jahren den Männerchor "Liederkranz am Ottenbenberg", welchen er bis in die Neunziger Jahre leitete. Neben dem Männerchor Gossau leitete er auch noch den Männerchor "Helvetia" Rorschach. Er gab auch Gesangsunterricht an der Sekundarschule Schönau, St. Gallen. 1960 wurde er als Dirigent des Männerchors "Liederkranz" in Luzern gewählt und sah sich deshalb genötigt, den Männerchor Gossau aufzugeben, weil beide Chöre am Dienstag ihren Probentag hatten. Paul Forsters Stabführung war meisterhaft und überaus dynamisch. Unter seiner Führung feierte der Männerchor grosse Erfolge. Neben klassischen Chorwerken übte er auch moderne Gesänge ein, wie "Der Tod in Flandern" von Mohlers", "Drei Zigeuner" von Zentner und "Alter Baum" von E. Honegger.

Johann Schöb, Professor, St. Gallen

Dirigent 1912 - 1945, ab 1937 Ehrendirigent

Der Engelburger J. Schöb war Professor für Deutsch, Französisch und Italienisch an der Verkehrsschule in St. Gallen. Sein liebstes Hobby war die Musik und er pflegte die "Tonkunst" vielfältig. Stets war er auf genauestes Liederstudium bis ins kleinste Detail bedacht, blieb aber seinen Sängern gegenüber immer ein feinsinniger Interpret und herzlicher Freund. Anno 1914 wagte unser Männerchor in Verbindung mit dem hiesigen Töchterchor "Liederkranz" in der evangelischen Kirche Haldenbüel ein Volkskonzert durchzuführen, das musikalisch sehr gut gelang, finanziell aber nur 18 Franken Gewinn abwarf.
1917 sang man angesichts des ersten Weltkrieges viele Soldatenlieder.
1921 versuchte man erneut ein Konzert zusammen mit dem Töchterchor "Liederkranz" zu gestalten, wobei man Gemischtchorlieder darbot. Diesmal viel nicht nur der Musikalische Teil erfolgreich aus, sondern auch der Pekuniäre.
1932 konnte unser Männerchor sein 75-jähriges Jubiläum feiern, an welchem Prof. Johannes Schöb die Wettlieder der Kantonalgesängertage 1885, 1913,1925 und 1930 gleichsam als Rückblick auf seine zwanzigjährige Dirigententätigkeit dirigierte.
1944 befiel eine schwere Krankheit unseren Chorleiter, sodass manche Proben ausfallen mussten. 1945 verstarb er an einem Herzschlag.

Jakob Löhrer, Gemeindeschreiber

Dirigent 1909 - 1912

Seit 1901 wirkte unser Jakob Löhrer selber als Gossauer Gemeinderatsschreiber und wurde im laufe der Zeit als Primarschul-, Kirchenverwaltungs- und Kollegienrat gewählt. Er war auch Vizedirigent des Caecilienvereins. 1912 gibt J. Löhrer die Direktion des Männerchors auf und wird zum Ehrendirigenten ernannt.

Viktor Baumgartner, Reallehrer

Dirigent 1906 - 1909, geb.1874

Der in Magdenau geboren Musiker studierte in den Gymnasien Engelberg OW und Einsiedeln und wurde 1895 als Sekundarlehrer in der Stadt St. Gallen patentiert. Während dreier Jahre dirigierte er den Männerchor Gossau. Als unser Verein 1907 sein 50 jähriges Jubiläum feierte und gleichzeitig einen Kantonalsängertag im eigenen Dorfe durchführte, waltete Viktor Baumgartner als gefeierter und bestversierter Festdirigent. Ein Jahr später spielte man in Gossau das vieraktige Schauspiel "Preciosa" mit Musikeinlagen von Carl Maria von Weber. Viktor Baumgartner dirigierte die Chöre und Musikdirektor Otto Küfer, der von Ende Januar 1907 bis März 1913 unsere Bürgermusik dirigierte und auch ein ausgezeichneter Violinist war, leitete die Bläser und Streicher. Der prächtige Bühnenerfolg brachte auch unserer Männerchorkasse eine erfreuliche Einnahme von 695 Franken.

Jakob Löhrer, Oberlehrer

Dirigent 1892 - 1906, geb.1862

Jakob Löhrer erblickte als Sohn eines Landwirtes in Neuchlen 1862 das Licht der Welt. Nachdem er sich in Rorschach zum Primarlehrer hatte ausbilden lassen, amtete er im toggenburgischen Kappel SG als Lehrer, Kirchechordirigenten und Organist. Hier hatte er aber keine lange Bleibe. Schon am 6. Mai 1883 liess er sich als junger Pädagoge provisorisch nach Gossau SG wählen. Ein Jahr darauf bestand er im Seminar Marienberg zu Rorschach mit besten Noten die sog. "Konkursprüfung" . Erst mit diesem Berufsausweis war er berechtigt, sich am 29. Juni 1884 definitiv als Oberlehrer in Gossau wählen zu lassen. Als solcher bewährte er sich hier aufs beste, sodass er sich bald grosser Beliebtheit im Volke und bei seinen Schülern erfreuen durfte. 1892 liess er sich als Dirigent vom Männerchor Gossau engagieren. Unter Jakob Löhrer besuchte unser Verein 1893 mit 40 Mann das "Toggenburgische Sängerfest" in Flawil. Man trug das Wettlied "Fahrender Scholar" des Bieler Komponisten Wilhelm Sturm (1842-1922) mit bestem Erfolge vor.
Am 21. Juni 1897 quittierte Jakob Löhrer endgültig seinen Lehrerberuf, um vollamtlich in den Dienst der politischen Gemeinde Gossau überzutreten. Zuerst arbeitete hier als Adjunkt des Sekretärs Franz Josef Koller zur "Blume".
Im Jahre 1900 bot der Männerchor zusammen mit dem Orchester ein Konzert, das aber nur einen Nettoertrag von Franken 4.10 einbrachte.
Am Kantonalen Sängertag in Rorschach 1901 holte sich der Männerchor mit dem Lied" Frühlingszeit" des Komponisten Köllner einen Lorbeerkranz.

Sebastian Rüst, Sekundarlehrer und Komponist

Dirigent 1883 - 1892, geb. 1848

Der initiative Lehrer stellte recht hohe Anforderungen punkto Liederwahl und Einstudierung derselben, sodass der Chor ihn gelegentlich bitten musste, das Niveau des Repertoires nicht allzu sehr in die Höhe zu schrauben.
Als überaus eifriger Freund der Musik pflegte er mit Vorliebe den Schulgesang und gab sogar ein eigenes Gesangslehrmittel heraus. Als Gesangslehrer verwendete er die damals moderne rhythmische Gymnastik des Genfers Musikpädagogen Emile Jacques-Delcroze (1865-1950).
Unter Sepp Rüsts Stabführung in unserem Männerchor wurde am 16. November 1884 ein gemeinsames Konzert mit unserer Bürgermusik und am 17. Januar 1886 ein solches mit dem Töchterchor "Liederkranz" inszeniert. Anno 1884 trat unser Männerchor Gossau dem "Kantonalen Sängerverband St. Gallen" bei. Ein Jahr darauf nahm er am kantonalen Sängerfest in Ebnat-Kappel SG teil, an welchem er das Lied "Ach du klarblauer Himmel" von Ferdinand Möhring (1816 -1887) als Einzelvortrag darbot. Schon am 24. September 1885 schenkte der Männerchor Gossau seinem exzellenten Dirigenten Sebastian Rüst einen goldenen Ring mit Widmungsaufschrift, um damit zu bekunden, dass er mit seinem derzeitigen Chorleiter sehr zufrieden war und ihn äußerst hochschätzte.
Anno 1890 entstanden aber zwischen ihm und unserer Chorkommission Meinungsverschiedenheiten, sodass Sebastian Rüst sogar seinen Rücktritt als Dirigent nehmen wollte. Die Differenzen konnten zwar gemildert werden, indem man in den Statuten neu festsetzte, dass inskünftig der Dirigent nicht mehr Mitglied des Vorstandes sei, aber stets das Recht besitze, bei Versammlungen und Sitzungen mitzuberaten und Anträge zu stellen. So ist es nun bis zum heutigen Tage geblieben. Sepp Rüst blieb daraufhin noch gut 2 Jahre.

Adolf Scherrer, Lehrer

Dirigent 1876 - 1882

Im Januar 1876 wird Adolf Scherrer Dirigent und mit dem Chor geht es wieder bergauf und zählt im Dezember schon wieder 79 Mitglieder. 1980 kauft sich der Chor vom ehemaligen Dirigenten Kaspar Fässler ein Klavier der Marke "Jakob Hüni, Sohn " zum Preis von 550.- Franken. Man abonniert auch zum ersten Mal die " Schweizerische Sängerzeitung", redigiert von Musikdirektor Gustav Weber (1845-1887) in Zürich. Im Oktober 1882 demissioniert Adolf Scherrer.

Kaspar Fässler, Oberlehrer

Dirigent 1871 - 1876, geb. 1830

Schon mit 17 Jahren Lehrer in Stein im Toggenburg, 1862 - 1866 Schulmeister in Kirchberg SG und ab 1866 Oberlehrer in Gossau. Bei der zweiten Gründung des Gesangvereins Gossau am 12. Januar 1871 wurde K. Fässler als Dirigent engagiert. 1872 gründetet er auch noch die Gossauer Bürgermusik und wirkte auch dort noch bis 1877 als deren Dirigent. Daneben dirigierte er auch noch 1872-1873 den Cäcilienverein Gossau. Da der Chor 1875 auf 8 Sänger zusammengeschrumpft war, demissionierte K. Fässler.

Caspar Karl Lehmann, Oberlehrer

Dirigent 1857 - 1861

Caspar Lehmann war von 1821 bis 1866 Schulmeister in Gossau. Man sang in seinem Schulzimmer in der "Alten Kanzlei" am Kirchplatz bei Kerzenbeleuchtung. Für die Instruktion oder Probe honorierte man den Dirigenten mit 80 Rappen. Offenbar war man mit ihm zufrieden, denn 1859 schenkte man ihm eine Stimmflöte, ernannte ihn am 14. Juli 1858 zum Ehrenmitglied und am 26. August 1860 auch noch zum Präsidenten. Am 26. Juli 1861 löste sich der kaum geborene Gesangverein aus unermittelbaren Gründen wieder auf.